Bisher hatte ich meine Werkstücke immer mit einer Kamera positioniert. Hierüber hatte ich in diesem Beitrag (Kamera in Linux CNC einbinden) bereits berichtet. Nach der Umstellung auf EstlCAM habe ich dann die Kamera nicht wieder eingerichtet, denn EstlCAM bietet eine wirklich hervorragende Möglichkeit der Werkstück Positionierung: Die Benutzung einer Tastplatte.
Zunächst einmal braucht man eine solche Tastplatte. Hierfür gibt es auf Thingiverse eine tolle Vorlage. Die Vorlage kann man schön schnell im CAM Programm (bei mir inzwischen auch EstlCAM) vorbereiten und dann an die CNC übergeben. Anfangs war ich mir nicht sicher ob meine Holz CNC beim fräsen von diesem Alu-Klotz überfordert ist, das Ergebnis die kann sich aber durchaus sehen lassen.
Mit der nun vorhandenen Tastplatte ging es nun an die Inbetriebnahme. Dabei hatte ich noch ein Problem, bei dem ich mir nicht sicher war, ob ich dieses überhaupt lösen kann. Denn: Ich habe an der CNC keinen freien Eingang mehr vorhanden. Drei der vorhandenen vier Eingänge sind für die drei Achsen X,Y und Z belegt und der vierte Eingang für den Werkzeuglängen-Sensor.
Die Idee war dann folgende:
Den Werkzeuglängen-Sensor und die Tastplatte an einen Eingang anschließen und hoffen dass das machbar ist. Und siehe da, es geht ohne irgendein Problem. Der entsprechende Eingang wird in EstlCAM als Sensor definiert. Fertig, das wars. Damit funktionieren beide Sensoren (Werkzeuglängen-Sensor und Tastplatte).
Wichtig: Die Tastplatte muss an den Eingang der Steuerung angeschlossen werden, der Fräser bzw. ein Taststift muss geerdet werden.
Bei manchen Frässpindeln ist die zusätzliche Erdung nicht nötig, da bereits über die Spindel selbst vorhanden. Am besten ihr testet es einfach, so habe ich das auch gemacht. Zu sehen in folgendem Video:
Und nachdem dann die Tastplatte so schön funktioniert hat, musste natürlich auch ein kleines Projekt her. Natürlich mit einem bereits definierten Werkstück um die Tastplatte gleich ordentlich zu testen.
Im Video hat es erstmal nicht funktioniert, aber aus Fehlern lernt man ja auch immer was. Also im zweiten Versuch dann folgendes getan:
1. Das Brett gefräst
2. Das Brett mit Klarlack lackiert (und zwar 2x)
3. Die gefräste Schrift schwarz lackiert
4. Das Brett geschliffen, bis nur noch die Schrift schwarz ist
5. Das Brett lackiert / gewachst oder sonst ein Finish aufgetragen
Dieses Ergebnis kann sich dann durchaus sehen lassen: